Sunday 24 May 2015

Schule in England

Ich habe mir gedacht, dass es an der Zeit ist einen Blogpost meiner Schule zu widmen. Ich hatte letzten Donnerstag, am 21. Mai, meinen letzen Schultag hier in England. Ich dachte immer - vermutlich so wie jeder anderer Mensch in meinem Alter - , dass ich es kaum erwarten kann bis ich endlich Sommerferien habe, aber um ehrlich zu sein bin ich nicht so glücklich. Natürlich bin ich froh jetzt den Sommer frei zu haben, insbesonders weil ich das letzte Monat nur für meine Prüfungen gelernt hab. Allerdings stand ich am Donnerstag zwei mal ziemlich kurz davor zu weinen zu beginnen. Ich würde gerne sagen, dass ich nicht einer von diesen Schülern bin die ihre Lehrer vermissen aber ich muss leider zugeben, dass ich genau diese nervige Person bin. Das könnte allerdings daran liegen, dass Lehrer sich für Schüler entsetzten, sie sich bemühen, dass man gute Noten bekommt und sie wirklich mit dir mitfiebern in der Prüfungsphase.
Für die jenigen, die nicht viel über das englische Schulsystem wissen kommt hier eine kurze Erklärung.

Also zuerst beginnen sie im alter von 4 Jahren mit der Volksschule.
Dann nach 7 Jahren, also im Alter von 11 oder 12 gehen sie zur Secondary School die vergleichbar mit der Unterstufe bei uns ist.
Mit 16 haben sie dann ihre GSCEs die wie so eine kleine Art der Matura ist. Danach beenden sie ihre Schulkariere.
Danach ist es noch Pflicht 2 Jahre College bzw. Sixthform zu machen. Das kann man so erklären, dass es eine Brücke zwischen Universität und Schule ist. Man hat nur 4 Fächer auf die man sich spezialisiert und hat dann jeweils am Ende der 2 Jahren Prüfungen die man braucht, um zur Uni gehen zu können.

Es fragen mich immer Menschen, ob die Schule in England oder Österreich schwerer ist und ich kann es ganz ehrlich nicht sagen. Ich kann es nicht wirklich vergleichen. Man muss beachten, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist obwohl das um ehrlich zu sein nicht wirklich so einen großen Unterschied macht. Wenn ich mich jetzt schnell entscheiden müsste würde ich sagen, dass es in England schwerer ist. Allerdings nur aus dem Grund, dass ich hier in höheres Level hatte da ich zu Hause ja erst in 2 Jahren maturiere.

Ich kann auch nicht wirklich sagen, ob ich es besser finde, dass man nur 4 Fächer hat oder nicht. Eine Sache kann ich sagen: das bedeutet nicht, dass man weniger lernen muss weil man einfach alles in so viel Detail lernt. sagen wir mal so, ich bevorzuge das englische system, wenn man weiß, was man mit seinem Leben machen will und nicht unnötiges lernen muss. Allerdings find ich in Österreich gut, dass man ein gutes Allgemein wissen bekommt und sich nicht schon mit 16 auf eine Richtung festlegen muss.

Ein großer Unterschied, und eine Sache die ich an England liebe, ist, dass die Lehrer sich hier wirklich um einen kümmern. Während man in Österreich so das Gefühl hat, dass es Lehrer gegen Schüler ist ist es hier in England so, dass Lehrer und Schüler auf einer Seite sind sozusagen gegen die Prüfer. Man findet hier nicht selten, dass Lehrer in ihrer Freizeit länger in der Schule bleiben nur um den Stoff nochmal drüber zu gehen- besonders in der Prüfungszeit.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich es sehr genossen habe hier zur Schule zu gehen und, dass es eine schöne Abwechslung und eine unglaubliche Erfahrung war.

Sunday 19 April 2015

Update

Ich habe mir gedacht, dass es an der Zeit wäre einen neuen Post zu schreiben.
Also um alles kurz zu fassen: mir geht es echt gut in England.
Mir war von Vorhinein klar, dass irgendwann dieser Moment kommen wird wo ich nicht mehr in der Früh aufwache und mir denke 'WOW ich bin in England!!!'. Irgendwann mal wird alles was man als neu und aufregend empfunden hat auch zur Routine. Einige empfinden das möglicherweise als etwas negatives - ich allerdings nicht. Versteht mich nicht falsch ich liebe es wenn etwas aufregendes passiert. Allerdings mag ich es auch zu wissen was auf mich zu kommt. Mit welchen Menschen du was machen kannst. Wie dein Tag ablaufen wird und nach Hause zu kommen zu Menschen die du nicht erst gerade kennen gelernt hast - egal wie nett sie sind.
Ich muss ehrlich sagen, dass die letzen 4 Monate, also die Zeit nach Weihnachten, unglaublich schnell vergangen ist. Ich glaube das liegt daran, dass das ungefähr der Moment war in dem ich mich hier 100%ig eingelebt habe. Man arbeitet einfach unbewusst Tag täglich an seinen Freundschaften hier. Ich bin momentan an dem Punkt angekommen, dass ich ganz offen sagen kann, dass ich das Gefühl hab als ob ich meine Freunde hier schon ewig kennen würde.

Es ist relativ lustig wie man diese Entwicklung überhaupt nicht mitbekommt, wenn man dann allerdings an den Anfang zurück denkt kommt es sich einerseits so vor als ob es gestern wäre und andererseits vor 10 Jahren. Es fühlt sich total unreal an, dass ich in 45 Tagen schon wieder zu Hause sein werde. In genau 1,5 Monaten. Einerseits freue ich mich so unglaublich meine Freunde und Familie wieder sehen zu können. Andererseits bin ich noch nicht wirklich bereit mein Leben hier hinter mir zu lasse; aber ist man das jemals?

Was mir auch durch dieses Jahr klar geworden ist, ist wie gut es mir zu Hause geht. Wie viel Glück ich mit meiner Familie und meinen Freunden habe. Ich mein alleine die Tatsache, dass mir diese Erfahrung hier ermöglicht wurde und dass meine Freunde überall wo sie können mich unterstützen macht mich einfach so unglaublich glücklich. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal so stolz sein werde aus Österreich zu sein. Alle die mich kennen wissen, dass ich fast immer totales Fernweh habe (das hat sich nicht wirklich geändert) allerdings bin ich mittlerweile der Ansicht, dass Österreich und insbesonders Wien einer der besten Flecken auf der Erde ist.

Eine Sache die mir mein Herz bricht, ist dass ich nicht weiß wann ich meinen zwei kleinen Gastgeschwister hier wieder sehen werde. Ich meine ja Lilly wird sich an mich erinnern können aber Max der gerade mal acht Monate alt ist und den ich kenne seit dem er 5 Tage alt ist wird sich nicht an mich erinnern können. Es ist eigenartig so ein kleines Lebewesen aufwachsen zu sehen. Es geht so schnell wie sie eigenständiger und erwachsener werden und dann auf einmal sind sie nicht mehr in deinem Leben.

So das waren meine Gedanken mal kreuz und quer runtergeschrieben. An die jenigen die es geschafft haben meinen Gedankengängen zu folgen: Gratulation!

Saturday 3 January 2015

Schule

Schule in England ist ziehmlich anders. Aus diesem Grund habe ich mir überlegt einen Vergleich zu schreiben. Der größte Unterschied ist, dass ich um es genau zu nehmen hier gar nicht zur Schule gehe sondern College. In England schließt man die Schule im Alter von 16 Jahren ab. Ich habe hier das Glück und Pech zur gleichen Zeit nur 4 Fächer zu haben. Das hat natürlich den Vorteil, dass man nur Fächer wählt die einem auch wirklich interessieren, andererseits bedeutet das aber, dass man viel mehr in Detail geht. Wenn man ein Mensch ist, der mit 16 genau weiß was sie mal mit ihrem Leben machen wollen dann ist das perfekt. Sollte man aber so wie der Großteil aller Teenager nicht wissen, was sie mit seinem Leben machen will, kann das natürlich ein Problem darstellen aber das ist ein anderes Thema.
Ich gehe logischerweise zur Schule von Montag bis Freitag von 8:30 bis 15:00. es kommt allerdings öfters vor, dass ich erst später beginne oder teilweise schon um 12:00 nach Hause gehen kann. Ich habe hier nicht einen Klassenvorstand und meine Klasse mit unserem eigenen Klassenraum. Ich habe allerdings so etwas ähnliches. 2 mal in der Woche treffe ich mit meiner Jahrgruppe (ich glaub wir sind 8 oder so sind nie alle da) und dann haben wir 20 Minuten mit unserem Tutor der uns Tipps für das Jahr gibt und uns einfach nur fragt wie es uns so geht. Soviel zur Theorie. In Realität sitzen wir alle nur da und ignorieren ihn und machen entweder was auf unseren Handys, reden miteinander oder schlafen.
Es gibt hier auch keine 50 Minuten Einheiten sonderen 100 Minuten. Falls es jemanden interessiert ich habe die Fächer World Literature, Sociology, Travel and Tourism und History. Es ist auch hier der Unterschied, dass Mitarbeit bzw. Hausübungen nichts zur Note zaählt sondern nur eine einzige Prüfung im Juni. Manche Fächer (zB Travel) ist anderes aufgebaut. Die Note ist 40% Prüfung und 60% ist Coursework. Also im Grunde genommen haben wir einmal in der Woche Theorie und zweimal in der Woche Zeit, um eine 60 seitige Arbeit zu schreiben.
Nächste Woche (5.-9. Jänner) habe ich Mock-Exams was so viel bedeutet, dass sie wie die endgültigen Prüfungen aufgebaut sind, nur dass es relativ egal ist welche Note ich bekomme.

Ich hoffe dieser Überblick war halbwegs verständlich.

Thursday 1 January 2015

Dezember


Dieses Monat war wahrlich aufregend für mich. Nicht nur ist Dezember sowieso mein Liebling, aber war es eine einmalige Erfahrung. Ich dachte immer, dass wenn ich überhaupt Heimweh bekomm, dann um Weihnachten herum da es ja das Fest der Liebe und Familie ist. Es ist wohl eher das Gegenteil der Fall. Ich war noch nie glücklicher hier zu sein.

Ich bin mir nicht zu sicher ob das eine Sache nur hier in Brighton ist, oder in ganz England aber am 21. gab es eine große Parade mit lauter Musik und Laternen. Es ist ein Fest das jährlich am 21. stattfinden um zu feiern, dass die Tage wieder länger werden. Es hat in einem großen Lagerfeuer und Feuerwerk am Strand geendet.

Erstmals ist Weihnachten gar nicht so anders wie in Österreich hier in England. Eine Frage die mich so ziemlich alle gestellt haben, war ob wir einen Weihnachtsbaum mit Lichterketten in allen möglichen Farben haben. Und nein :) der einzige Unterschied ist halt, dass am 25. gefeiert wird und, dass der 26. kein Feiertag ist. Und bei uns ist Weihnachten ehere traditionell und 'konservativ' während in ca. 1/3 aller Menschen hier betrunken sind an Weihnachten. Ich habe meinen 24. damit verbracht mit meiner Familie zu skypen. Und sonst nichts sonderlich aufregendes. Am 25. in der Früh haben wir Geschenke aufgemacht. Danach haben wir uns alle fertig gemacht und sind zu der Tante von meiner Gastmutter gefahren. Dort hatten wir dann Truthahn zu essen und haben den Tag mit Spielen und Unterhaltungen verbracht. Die das Haus ziehmlich groß ist haben wir auch dort übernachtet. Alles in allem kann ich sagen, dass es eines der besten Weihnachten wahr, das ich je erlebt hab.

Eigentlich plante ich auf eine Feier zu Silvester zu gehen, diese wurde dann aber abgesagt und ich habe beschlossen es mit meiner Gastfamilie zu verbringen. Es war nicht wirklich sehr spektakulär oder irgendwas besonderes. Es Waren ein paar Menschen zu Besuch und wir haben alle chinesisch gegessen. Der Abend war der perfekte Weg um 2015 zu beginnen.

Zu wissen, dass Weihnachten und Silvester vorbei sind macht mich traurig und glücklich gleichzeitig. Ich habe fast die Hälfte meiner Zeit schon hier verbracht, auf der anderen Seite kann ich es nicht erwarten meine Freunde und Familie wieder in die Arme zu schließen. Au.erdem bedeutet es, dass mein neues Abenteuer 'Thailand' nicht mehr so weit weg ist.

Tuesday 11 November 2014

Erfolgserlebnisse

Während seinem Auslandsjahr wird man Situationen ausgesetzt sein, die man sich zu Hause nicht wirklich vorstellen kann. Um so mehr bedeutet es einem dann gelobt zu werden. ich möchte in diesem Post einfach nur meine Erfahrungen teilen und auf gar keinen Fall eingebildet klingen -falls ich so rüber komme tut mir das leid.
Eines der größten Komplimente das ich bekommen kann ist, dass mein Englisch außerordentlich gut ist. Schon von Anfang an haben mir immer wieder Menschen gesagt, dass mein Englisch seht gut. Ein Moment der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, war als meine mum mich gefragt hat seit wann ich englisch lehren sie im Spaß selbst geantwortet hat mit 'Since you were born?' Sätze wie diese meinen möglicherweise zu anderen Menschen nicht sehr viel aber für mich ist es echt viel wert. Ein anderes Mal als ich mit meinem dad geredet hab warum ich dieses Jahr mache und ich halt als Grund aufgezählt hab um mein Englisch zu verbessern und er einfach nur begonnen hat zu lachen und gesagt hat, dass mein Englisch sowieso schon sehr gut ist.
Die Schule ist ein Ort wo man viel Lob von seinen Lehrern bekommen kann. Wenn mir zu Hause meine Deutschlehrerin sagen würde, dass ich einen Text gut geschrieben hab freue ich mich aber mache mir nicht wirklich Gedanken darüber. Im Gegenteil dazu ist es hier. Von seinem Englischlehrer gelobt zu werden, dass der Text sehr gut geschrieben ist und eine der besten Arbeiten aus der Klasse (wo nur Engländer drinnen sind) zu haben bedeutet mehr für mich als ich ausdrücken kann. Ein anderes mal wenn man eine 60-seitige Arbeit schreiben muss und man die 2. Beste aus der Klasse hat und der Lehrer einem sagt, dass die Grammatik, Ausdrucksweise und Rechtschreibung besser ist als von vielen anderen bau das einem richtig auf.
Genug von mir darüber reden wie toll es ist gelobt zu werden, aber ehrlich wer will das nicht? Und um ehrlich zu sein ich bin überrascht, dass ich hier so gut in der Schule bin aber warten wir mal meine Exams im Frühling ab.